Künstliche Intelligenz

Laut einer kürzlich veröffentlichten Prognose von Gartner Inc., einem in den USA ansässigen Unternehmen für Marktforschung und Analysen im IT-Sektor, wird der aus dem Bereich Künstliche Intelligenz stammende globale Wirtschaftswert im Jahre 2018 1,3 Trillionen Dollar erreichen, eine Steigerung um 70 Prozent im Verhältnis zum Vorjahr. Nicht ohne Grund werden daher im Jahr 2018 viele bahnbrechende Neuerungen auf diesem Gebiet erwartet, die an die rasante Entwicklung der letzten Jahre anknüpfen.

 

Aktuell testet Microsoft in China mit Xiaolce einen Chatbot, der ein natürliches Gespräch mit seinem Nutzer führen können soll. Das Programm soll in der Lage sein, den Gesprächsverlauf vorab und kontinuierlich zu berechnen und daher ohne große Verzögerungen, wie bei einem normalen Gespräch, direkt zu antworten. Zudem könne das Gespräch auch unterbrochen und autonom von Xiaolce wieder aufgenommen werden, so wie auch bei menschlichen Gesprächen zwischen verschiedenen Themen hin und her gewechselt werden kann. Als Beispiel nennt Microsoft, dass das Programm die Erzählung einer Geschichte wieder aufnimmt, nachdem der Nutzer zwischenzeitlich gefordert habe das Licht einzuschalten.

 

Auch bei der Bildbearbeitung ist die Arbeit mit Künstlicher Intelligenz vorangetrieben worden. Der Softwareentwickler NVIDIA veröffentlichte kürzlich die Arbeit an einem Programm, dass Lücken in der Darstellung eines Bildes erkennt und durch eigenständige Berechnung einen Ersatz erstellt, um die Darstellung zu vervollständigen.

 

Anfang April stellten einige Entwickler von Google Research ein KI-System vor, welches ermögliche, einzelne Tonspuren aus einer Masse an Stimmen herauszufiltern. Die als Cocktail-Party Phänomen bezeichnete Fähigkeit eines Menschen in der jeweiligen Situation irrelevante Geräusche aus der bewussten Wahrnehmung herauszufiltern, kann nun auch künstlich durch einen Algorithmus nutzbar gemacht werden. Diese Erneuerung werde in Zukunft unter anderem ermöglichen bei aufgezeichneten Massenveranstaltungen einzelne Redner nachträglich hervorzuheben, im Rahmen von Telefonaten die Hintergrundgeräusche bei der Übertragung herauszufiltern und die Nutzbarkeit von Videokonferenzen zu verbessern.

 

Ebenfalls erheblich weiterentwickelt werden die Algorithmen zur Erkennung menschlicher Sprachmuster. Hierbei geht es darum, dass die KI nicht nur einzelne Wortbedeutungen, sondern Sinnzusammenhänge ganzer Sätze versteht. Dies ermöglicht den Programmen die Verarbeitung von Floskeln, Redensarten und Umgangssprache, sowie eine zusammenhängende Informationsanalyse. So entdeckt der Reuters News Tracer, entwickelt vom Thomas Reuters Research & Development Team nachrichtenwürdige Beiträge auf Twitter und bewertet zugleich die Wahrscheinlichkeit für deren Wahrheitsgehalt. Ein Forschungsteam aus dem Hause Microsoft verkündete im März dieses Jahres, dass es gelungen sei, ein Programm zu entwickeln, dass eigenständig Nachrichtentexte vom Chinesischen ins Englische übersetze und dabei die Qualität menschlicher Übersetzer halte. Dennoch bleibt die Analyse menschlicher Sprache für Künstliche Intelligenzen problematisch. Erst letzten Monat äußerte Mark Zuckerberg, der CEO von facebook, bei seiner Befragung vor dem Kongress in Washington, dass es wohl noch fünf bis zehn Jahre dauere, bis Künstliche Intelligenz zuverlässig in der Lage sei Hass-Kommentare zu erkennen.

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